News & Trends

Einmal Hühnchen ohne Hühnchen bitte

planted.chicken: Food for Future. Einmal Hühnchen ohne Hühnchen bitte.

Der Konsum von Rind- und Schweinefleisch geht moderat zurück – demgegenüber entwickeln die SchweizerInnen aber einen gesteigerten Appetit auf Hühnerfleisch. Über die Gründe kann nur spekuliert werden. Liegt es am gesünderen «Ruf» vom Poulet? Oder gibt es für Rind & Co. schon bessere fleischlose Alternativen wie z.B. Beyond Meat? Ein Schweizer Start-up widmet sich diesem Thema und serviert Hühnchen ganz ohne Hühnchen.

Hühnerfleisch ist das einzige Fleisch, das von AnhängerInnen aller Religionen gegessen wird. Es hat eine faserige Konsistenz, ist fettarm und proteinreich und inspiriert die globale Küche zu unglaublich vielen leckeren Kreationen. Dagegen klingen Erbsenprotein, Erbsenfasern, Rapsöl und Wasser nicht gerade nach einer Geschmacksexplosion. Aber genau daraus besteht das «Fake-Hühnchen» der neu gegründeten Firma Planted Foods AG. Die Jungunternehmer begannen vor zwei Jahren mit der Tüftelei am «gepflanzten Poulet».

In der ETH Zürich wurde geforscht, gerührt, geknetet, gewürzt und vor allen Dingen getestet. Kein Geringerer als Rolf Hiltl, Profikoch und Veggiepapst, testete planted.chicken auf Konsistenz, Koch- und Bratverhalten sowie natürlich Geschmack. Neben der verblüffenden Ähnlichkeit übertrumpft die Pflanzeninnovation das Fleisch-Hühnchen mit höheren Eiweisswerten und Ballaststoffen.

„Wenn wir bis 2050 zehn Milliarden Leute ernähren wollen, dann können wir nicht weiterhin so viele tierische Proteine konsumieren, wie wir es heute tun.“

Kein Trend, sondern gesellschaftlicher Wandel

Erst kürzlich erklärte Lukas Böni, Lebensmitteltechnologe und Mitgründer der Planted Foods AG, in den Heute-Nachrichten des ZDF, warum es diesen Wandel braucht: «Wenn wir bis 2050 zehn Milliarden Leute ernähren wollen, dann können wir nicht weiterhin so viele tierische Proteine konsumieren, wie wir es heute tun.» Schon bald zieht das Start-up mit seiner stetig wachsenden Anzahl an MitarbeiterInnen in das historische Gebäude von Würzpionier Julius Maggi. Dann kann noch mehr Hühnchen ohne Hühnchen produziert werden. Appetit bekommen? Coop hat sich schon eingedeckt.

Sie machen planted.chicken: Pascal Bieri, Eric Stirnemann, Christoph Jenny und Lukas Böni (v.l.n.r.)

«planted.chicken» im Schnellcheck:

Umweltfreundlich

  • Spart ⅔ der Treibhausemissionen 
  • Spart ⅔ der landwirtschaftlichen Nutzungsfläche
  • Benötigt nur die Hälfte der Energie, die für Hühnerfleisch erforderlich ist

Transparent

  • 100 Prozent pflanzlich
  • 0 Prozent Tierleid
  • Zutaten aus Europa und der Schweiz, Herstellung in Zürich

Gesund

  • Eiweiss- und ballaststoffreich
  • Beinhaltet essenzielle Aminosäuren
  • Frei von Cholesterin, Hormonen, Zusatzstoffen, Antibiotika, Gluten, Gentechnik